BiENO-MOBiL und Lehrpfad: das Projekt
„BiENO-MOBiL und Lehrpfad“ ist ein Umweltschutzprojekt im Rahmen des berkel-schlinge-Förderprojekts „Kleinprogramme 2022“. Antragsteller, Träger und Initiator ist die Ideenfabrik Vreden e. V., Ansprechpartnerin ist Katija Kos.
Die geförderten Kleinprojekte haben das Ziel, den ländlichen Raum als Lebens-, Arbeits-, Erholungs- und Naturraum zu sichern, weiter zu entwickeln und werden im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes vom Land NRW sowie vom Bund mitfinanziert.
Was ist das BiENO-MOBiL?
Das BiENO-MOBiL wurde von der Firma Teha Dach gesponsert und ist eine mobile Schutzhütte, die gegenüber einer Wildblumen- und Streuobstwiese (Blumenstrasse 28) mitten in Vreden an der Heckebree 15 steht. Der Name leitet sich ab von „Biene“, die sinnbildlich für alle Insekten und andere Lebewesen steht, deren Überleben stark gefährdet ist und dem Wort „mobil“.
Das Besondere an der Schutzhütte ist, dass sie nicht fest installiert ist und somit an jedem Ort aufgestellt werden kann. Es findet keine Versiegelung des Bodens statt. Bodenversiegelung ist neben dem Einsatz von Pestiziden der Hauptgrund für das Artensterben bzw. den Rückgang vieler Insektenarten und anderer Tiere.
Begegnungsstätte und Schutzraum für Mensch und Tier
Das BiENO-MOBiL ist ein Schutzraum und Begegnungsstätte in einem: Die Hütte bietet Schutz für Spaziergänger oder Radfahrer, z. B. bei Regen oder einer Fahrradpanne. Gleichzeitig ist sie eine schöne Möglichkeit, Rast zu machen und den einzigartigen Lebensraum Wildblumenwiese zu entdecken.
Auf Informationsschildern in der Hütte wird das Projekt und die vielfältige Pflanzen- und Tierwelt der Wiese erläutert, gleichzeitig können Besucher via QR-Code weiterführende Informationen zum Thema Artenvielfalt und Artenschutz finden, etwa auf der Website des Naturschutzbundes NABU.
Natur be-greifen: Nur was der Mensch kennt, wird er auch schützen.
Das Projekt möchte auch Schulklassen, Kindergartengruppen und Familien die Möglichkeit geben, die heimische Tier- und Pflanzenwelt kennenzulernen. Die Wildblumenwiese ist ein erlebbarer Naturraum zum Anfassen, Riechen und Erforschen. Es gibt je nach Jahreszeit viel zu entdecken.
Welche verschiedenen Tiere gibt es? Wie genau sammelt eine Biene Nektar? Worin unterscheiden sich einzelne Schmetterlinge? Je früher Kinder lernen, wie wichtig Biene, Hummel & Co. für eine intakte Natur sind, desto eher sind sie bereit, sich für ihren Schutz einzusetzen.
Weitere Tipps für einen Insektenfreundlichen Garten
- Geeignete Trinkmöglichkeiten aufstellen
Dabei ist es wichtig, dass die Insekten nicht ertrinken und das Trinkgefäß regelmäßig gereinigt wird. Vogeltränken sollten darüber hinaus im Winter eisfrei gehalten werden.
- Nicht zu häufig Rasenmähen
Erstens können Insekten und andere Kleintiere durch das Mähen getötet werden und zudem gehen viele wertvolle Nahrungsquellen wie Löwenzahn oder Gänseblümchen verloren.
Nicht jedes „Unkraut“ vernichten
Was für viele Unkraut ist, ist für zahlreiche Insekten Nahrungsquelle und Rückzugsort. Dazu gehören z. B. Löwenzahn oder Brennnesseln.
- Verblühte Pflanzen im Winter stehenlassen
In vielen abgestorbenen Pflanzen, z. B. Stauden, finden Insekten einen idealen Ort zum Überwintern.
- Laub und Totholz liegenlassen
Laubhaufen bieten Igeln im Winter Wärme und Schutz, ohne die sie nicht überleben können. In Totholz fühlen sich Insekten wohl, viele nutzen die kleinen Nischen als „Insektenhotel“.
Geeignete Insektenhotels aufstellen
Ein Insektenhotel ist ein schönes Bastelprojekt, natürlich kann man aber auch fertige Hotels kaufen. Beim Selbermachen sind einige Dinge zu beachten, damit sich die Insekten auch wohlfühlen und tatsächlich einziehen.
Hier gibt es eine Anleitung für den Selbstbau:
Mission Grün, Episode 1 : Insektenhotel bauen - NABU
Welche Insekten sind auf einer Wildblumen- und Streuobstwiese zu finden?
Je nach Jahreszeit wimmelt, brummt und summt es fast 24 Stunden lang auf einer Blumenwiese. Im und auf dem Boden sind neben Erdhummeln, Ameisen, Spinnen, Regenwürmern und Blindschleichen z. B. auch Igel, Maulwürfe und Kaninchen zu finden. Darüber hinaus finden hier Frösche, diverse Käferarten, Asseln, Schnecken und Eidechsen nicht nur Nahrung, sondern auch Schutz vor Fressfeinden. Am Boden brütende Vögel bevorzugen ebenfalls den dicht bewachsenen Bodenbereich.
Etwas weiter oben beginnt der Lebensraum von Biene, Schmetterling, Hummel, Fliege & Co. Alles, was Flügel hat, schwebt von Blüte zu Blüte auf der Suche nach Nahrung in Form von Blütennektar. Dabei bleiben unzählige Pollen im Fell, an den Flügeln oder Beinen hängen und werden so über das ganze Feld und darüber hinaus verteilt – die Bestäubung ist in vollem Gange. Wir Menschen profitieren von dem fleißigen Nektarsammeln, denn ohne Bestäuber könnten wir keine Erdbeeren, Äpfel und viele andere Obst- und Gemüsesorten genießen.
Auch über der Wiese ist immer viel los, denn Insekten sind eine der Hauptnahrung unserer heimischen Kleinvögel. Diese wiederum werden von größeren Greifvögeln wie Habicht oder Mäusebussard als Nahrung.
Alles hängt mit allem zusammen und bildet ein sensibles Ökosystem, das immer seltener wird und stark bedroht ist. Mit dem Aussähen heimischer Pflanzenarten auf Brachflächen oder an Feldrändern können wir dazu beitragen, die Biodiversität zu erhalten und das Artensterben zu reduzieren.
Bäume und Pflanzen auf der Wiese gegenüber der Schutzhütte
Bei der Auswahl der Samenmischung wurde darauf geachtet, dass die Pflanzen heimisch sind. Neben Apfelbäumen, deren Blüten vielen Insekten als Nahrung dienen, wurde eine große Vielfalt an Blumen und Kräutern ausgewählt, die vom Frühjahr bis Spätsommer blühen und so über viele Monate hinweg Nektar bereithalten:
Gewöhnliche Schafgarbe • Kleiner Odermennig • Wiesen-Kerbel • Rundblättrige Glockenblume • Kornblume • Wiesen-Flockenblume • Wiesen-Pippau • Wilde Möhre • Weißes Labkraut • Wiesen-Bärenklau • Echtes Johanniskraut • Gewöhnliches Ferkelkraut • Berg-Sandglöckchen • Acker-Witwenblume • Wiesen-Margerite • Kuckucks-Lichtnelke • Moschus-Malve • Gelbklee • Saatmohn • Klatschmohn • Spitzwegerich • Gewöhnliche Braunelle • Scharfer Hahnenfuß • Wiesen-Sauerampfer • Herbst-Löwenzahn • Rote Lichtnelke • Gewöhnliches Leimkraut • Wiesen-Bocksbart • Vogelwicke
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Das Projekt wird unterstützt von
Reinhard Decker - RDesign-Werbetechnik UG, Grafik, Layout und Druck
Stefan Gerdes, Internetdesign
Britta Tüsfeld - kreativ & wortreich, Konzeption, Text und Fotos
Reinhild von Raesfeld, Fotos
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